Habt ihr auch schon einmal ein gutes Vorstellungsgespräch gehabt und wurdet zum Probearbeiten eingeladen? Dann kennt ihr das sicherlich auch eher so, dass man zu einem bis drei Tagen eingeladen wird, sich ein genaues Bild vom zukünftigen Arbeitsplatz machen zu dürfen. Zudem könnt ihr beweisen, dass euer Gespräch auch Tatsachen entspricht.

Eher seltener, aber durchaus bereits vorkommend, werdet ihr auch zu längerem Probearbeiten eingeladen. In meinem Fall waren es ganze zwei Wochen. Das entspricht bereits 8,3 Prozent von eurer durchschnittlichen Probezeit, welche in der Regel sechs Monate lang ist. Muss das denn sein? Reicht die Probezeit nicht aus, die Entscheidung zu treffen, ob eine weitere Zusammenarbeit sinnvoll wäre? Da kommt einem der Verdacht, dass der zukünftige Arbeitgeber die Einarbeitungsphase auf die Probearbeitstage verlegen will und ihr quasi bei Vertragsbeginn bereits angelernt seid und loslegen könnt. Die Probearbeit erfolgt unentgeltlich und auf freiwilliger Basis, aber natürlich wäre es dämlich, dies nicht zu tun, denn dann wird man sich sicherlich nicht für euch entscheiden.

Sagen wir es mal so: Um Geld zu sparen, gehen einige Unternehmer sehr weit. Daher verlasst euch etwas auf euer Bauchgefühl und lasst euch nicht ausbeuten. Ihr möchtet zwar die Chance nutzen und zeigen, dass ihr was könnt, aber das muss selbstverständlich in einem angemessenen Rahmen bleiben. Wenn man euch schon direkt in den ersten Tagen 12 oder 13 Stunden mit unsinnigen Aufgaben bombardiert, wie soll es dann im späteren Arbeitsverhältnis erst werden?

Sollte man euch bitten, für zwei Wochen zum Probearbeiten zu kommen, versucht freundlich diese Zeit zu kürzen. Bis zu einer Woche ist meiner Meinung nach ausreichend. Schließlich ist Zeit sehr kostbar und ihr werdet ja eventuell noch andere Vorstellungsgespräche wahrnehmen wollen und sicherlich auch dort dann einmal zur Probe arbeiten.

Der erste Eindruck zählt, dass gilt natürlich nicht nur für den Unternehmer, sondern auch für euch. Fühlt ihr euch nicht wohl und das bleibt auch am zweiten Tag so, dann verschwendet keine Zeit und sucht euch etwas anderes. Weder eure Lebenszeit, noch die Zeit des Unternehmens sind es wert, diese unnötigerweise verstreichen zu lassen.