Während einer Arbeitslosigkeit überlegt man oft, was man tun kann, um schnell wieder einen Job zu bekommen. Schließlich stapeln sich die Rechnungen und wollen bezahlt werden, aber dazu reicht das Arbeitslosengeld nur bedingt. Man hat sich ja schließlich seinen Lebensstandard aufgebaut und plötzlich nur noch 60% seines Nettolohnes übrig.

Aus diesem Grund habe ich damals mit meinem Arbeitsvermittler bei der Agentur für Arbeit gesprochen und um die Möglichkeit einer Weiterbildung gebeten. In meinem Umkreis wurden sehr viele Finanzbuchhalter gesucht, aber leider hatte ich bei meinem IHK-Abschluss nur die Note Mangelhaft erreicht. Buchhaltung und ich – das lief nicht so gut.
Darum bat ich, mir in dem Bereich eine Weiterbildung zu ermöglichen, damit ich dieses Defizit ausgleichen und aufarbeiten kann.

Es ist nicht so leicht, seinen Arbeitsvermittler davon zu überzeugen, deshalb braucht ihr da sehr gute Argumente:

  1. ihr wollt eure Defizite ausgleichen
  2. eventuelle Stärken sollen ausgearbeitet werden
  3. potenzielle Arbeitgeber suchen bestimmte Qualifikationen, die euch noch fehlen
  4. ihr möchtet unbedingt gut auf den nächsten Job vorbereitet sein und etwas sinnvolles während der Arbeitslosigkeit tun

Natürlich könnt ihr auch andere Gründe nennen, weshalb ihr gerne an einer Weiterbildung teilnehmen möchtet, Hauptsache der Arbeitsvermittler ist davon überzeugt und stellt euch einen Bildungsgutschein aus, den ihr dann bei den Weiterbildungsanbietern einreichen könnt.

Ich konnte mir dann zum Glück eine geeignete Einrichtung suchen, die mir genau die Weiterbildung bieten konnte, die ich benötigte und mit dem Arbeitsvermittler vorab festgelegt hatte. So kam ich zu dem COMCAVE.COLLAGE.

Dort hatte man tatsächlich noch ein Vorstellungsgespräch und auch eine Vertragsunterzeichnung für den Weiterbildungszeitraum, nachdem man in einem Gespräch ermittelt hat, ob man für die Maßnahme qualifiziert ist. So wird tatsächlich geprüft, ob man die Weiterbildung ernst nimmt und diese auch wirklich für einen geeignet ist. Das fand ich sehr professionell.

Aufgrund der Tatsache, dass ich zu dem Zeitpunkt nicht die Möglichkeit hatte, mit dem Auto zur Einrichtung zu fahren und hier der ÖPNV zu selten fährt, bot man mir dort an, die Weiterbildung via Skype von zu Hause aus zu absolvieren. Sollte ich keine entsprechende Technik haben, würde man mir diese stellen. Voraussetzung war lediglich eine stabile 6 MBit Internetanbindung. Da ich bereits alle Systemvoraussetzungen erfüllte, brauchte ich nur die entsprechende Software einrichten, dabei bekam ich auch Unterstützung via Telefon. Und dann ging es auch schon los.

Der Unterricht via Skype verlief reibungslos und auch die Dozenten waren wirklich sehr versiert in dem jeweiligen Fach. Es hat richtig Spaß gemacht, wieder Schüler zu sein und sich per Video und Headset zu verständigen. Die Dozenten befanden sich immer in einem echten Klassenraum an verschiedenen Standorten, wo auch andere Teilnehmer physisch anwesend waren. Man war wirklich ein Teil der Klassengemeinschaft, konnte untereinander chatten und sich melden, wenn man eine Frage hatte, so konnte der Dozent explizit auch auf persönliche Fragen eingehen.

Meine gewählten Fächer waren immer in Monats-Blöcken eingeteilt, d.h. in meinem ersten Monat habe ich wirklich nur das Fach Rechnungswesen gelehrt bekommen. Der Unterricht fing um 8:00 Uhr an und ging bis 14 Uhr, anschließend gab es noch eine Lerngruppe bis ca. 17 Uhr. Damit man auch die Anwesenheit überprüfen konnte, gab es sogenannte Code-Abfragen, die willkürlich auf dem Bildschirm auftauchten und eingegeben werden mussten. Die angezeigte Tastatur auf dem Bildschirm änderte sich zudem immer, sodass man wirklich genau gucken musste, welche Zahlen man anklicken musste. Es gab also auch keine Möglichkeit, da einen Bot für zu programmieren. Zudem wurde man oft vom Dozenten persönlich angesprochen, da musste man wirklich vor dem Bildschirm sitzen und anwesend sein.

Einmal im Monat gab es auch ein Feedbackgespräch, bei dem man seinen Dozenten benoten konnte und wie zufrieden man mit dem gesamten Aufbau war. Das fand ich sehr fair und so konnte man noch zum Ablauf Verbesserungsvorschläge machen, sofern man welche hatte.

Damit die Weiterbildung auch etwas bringt, ist es schon sehr wichtig, dass man diese Chance nutzen möchte und auch bereit ist, zu lernen. Am Ende einer Einheit, also zum Ende des Monats hin, hat man auch eine Klausur geschrieben. Die Kamera sollte dazu möglichst so gestellt werden, dass der Dozent sehen konnte, wie man schreibt. Anschließend hat man seine Klausur eingescannt und dem Dozenten geschickt. Meine Weiterbildung dauerte leider nur 2 Monate, da ich dann tatsächlich schon einen neuen Job gefunden hatte. Ehrlich gesagt, war ich etwas traurig darüber, denn ich hatte sehr viel Freude am Lernen. Wenn die Schule damals so gewesen wäre, zumindest wenigstens die Berufsschule, dann wäre ich auch dort lernwilliger gewesen.

Ich kann über die Weiterbildung bei dem COMCAVE.COLLEGE aber wirklich nur Gutes sagen. Von den verschiedenen Dozenten, über das Angebot an verschiedenen Kursen und über den Ablauf war ich positiv überrascht. Auch das Lernmaterial war gut ausgewählt worden und sehr hilfreich. Sowohl den Kurs über Rechnungswesen, Social Media und den begonnen Kurs zu DATEV, habe ich genossen und konnte ganz viel Wissen für mich daraus schöpfen. Beide abgeschlossenen Kurse habe ich sogar mit der Note 1 bestanden. Zum Abschluss bekommt man ein Zeugnis und kann vorab auch jederzeit eine Teilnahmebestätigung anfordern.

Mein Fazit:

Solltet ihr die Möglichkeit haben, eine Weiterbildung von der Agentur für Arbeit bezahlt zu bekommen oder eventuell selbst genügend Geld dafür übrig haben (ein halbes Jahr hätte bei mir ca. 15.000 Euro gekostet), dann probiert es gerne bei dem COMCAVE.COLLEGE. Ich kann es wirklich nur empfehlen.

Denn leider habe ich in meinen Kursen selbst einige Leute kennengelernt, die diese Chance nicht ernst genommen haben und bei denen die hohen Kosten vom Amt umsonst getragen wurden, da die Leute den Mehrwert nicht für sich erkannt haben.
Viele haben einfach nicht aktiv an dem Unterricht teilgenommen oder kamen nur 2-3 Mal online, ehe diese sich nicht mehr gemeldet haben.